Dienstag, 11. Juni 2013

Florenz und seine Hügel

Ein gutes Handbuch für jemanden, der Florenz von den Hügeln aus erleben möchte. Der magische Mittelpunkt ist immer die Domkuppel.

Florenz und seine Hügel - 18 Rundgänge (Leseprobe)

Samstag, 27. April 2013

Sandsteine in Florenz: Pietra Serena, Pietraforte, Macigno, Biagia

PIETRA SERENA: Dann beginnt man am besten mit dem Pietra Serena. Dies ist ein mittelhellgrauer, fein- bis grobkörniger Stein mit lehmiger Komponente, der vorrangig nördlich von Florenz, unter anderem in Firenzuola abgebaut wird. Er wurde vor allem für architektonische Elemente verwendet, Säulen und ähnliches. Pietra Serena ist ein widerstandsfähiger Stein, den man auch in der Bepflasterung von Strassen und Plätzen in Florenz findet.

Die Säulen des Ospedale degli Innocenti sind aus Pietra Serena.
PIETRAFORTE: Pietraforte ist ein feinkörniger Sandstein mit karbonathaltigem Bindemittel. Diese Steinart findet seit römischer Zeit Verwendung im Bau von Gebäuden in Florenz. Später kam er an den Palästen in Florenz zum Einsatz. Gute Beispiele sind der Palazzo Vecchio und der Palazzo Pitti. Der Stein ist schwer zu bearbeiten und ein Steinbruch befand sich vor Jahrhunderten dort, wo heute der Boboli-Garten ist. In den Strahlen der Abendsonne reflektiert der Pietraforte in Ocker.


Ottone Rosai hat sich vor dem Palazzo Vecchio gemalt. Er bildet den Goldton des Pietraforte ab - faszinierend.

MACIGNO: Dieser Begriff beschreibt verschiedene Sandsteinarten. Er wird Pietra forte genannt, wenn er fest und widerstandsfähig ist. Als Pietra morte wird er bezeichnet, wenn er leicht bröckelig ist. Als Pietra Serena hat er eien bläulichen Ton und kann gut verarbeitet werden. Er ist etwas fester als der herkömmliche Pietra Serena, aber auch nicht widerstandsfähiger gegen Umwelteinflüssen. Er wurde in Firenzuola abgebaut, aber es gab auch Steinbrüche in Lastra a Signa und Tavernuzze. Der Stein findet im Straßenbau von Florenz Verwendung. So zum Beispiel an der neu rekonstruierten via Tornabuoni in Florenz (Kosten: ca. 1 mio €). Die Fußgängerwege wurden etwas verbreitert und mit gehärteten Macigno-Platten versehen.

Via Turnabuoni in Richtung Santa Trinità.
BIGIA: Der Bigia Sandstein ist fest in der Bautradition in Florenz verankert. Der Stein widersteht Umwelteinflüssen weniger als der herkömmliche Sandstein, läßt sich leichter bearbeiten. Er hat eine leichte bräunliche Farbe und wurde unter anderem auch für architektonische Schmuckelemente verwendet. Er ist zu "weich" für Straßen- und Platzbepflasterung und man findet ihn auch an der Basilica di San Lorenzo.

Bigia-Steine an der Fassade von San Lorenzo
 Wer mehr über Steine an den Bauten von Florenz und ihre Herkunft erfahren möchte und Italienisch lesen kann, sollte sich einmal den folgenden Link ansehen: Steine in Florenz.


Montag, 25. März 2013

Pflasterarbeiten in Florenz

Am Dom-Platz wird das Pflaster erneuert. Dicke Platten werden herausgenommen und ersetzt. In Florenz tut man einiges damit die Besucher nicht stolpern.
Alles Handarbeit am Pflaster vor dem Dom

Ein kleiner hydraulischer Meißel dient dazu, die Platten aus dem Untergrund zu lösen
Via Tornabuoni mit neuem Pflaster, alles glatt




Am Piazza della Republica werden einzelne Platten befestigt












Der Bürgermeister ist stolz auf das neue Pflaster in der Via Tornabuoni. Man sieht, dass sich etwas tut. Der andere Teil der Via Tornabuoni ist noch in Bau, aber auch das wird bald fertig werden.


Sonntag, 24. März 2013

Lorenzo de' Medici als Dichter


Palmsonntag in Florenz

Am 24. März ist Palmsonntag, aber in Florenz gibt es nur wenige Palmen. Eine davon steht im  Bahnhof S.M.N.
Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche und er ist der Tag, an dem Jesus feierlich in Jerusalem einzog. Jesus wurde mit Palmenwedeln begrüßt, aber in Florenz sind es Olivenbaumzweige, die geweiht werden und dann, so vorhanden, hinters Kreuz gesteckt werden.  


Mit Olivenzweigen geht es hinein in die Kirche S. Lorenzo

Rote Frauenschuhe im Palazzo Medici Riccardi

Es überrascht, wenn rote Schuhe im Innenhof eines der schönsten Paläste in Florenz stehen. Sie sind alle mit roter Farbe eingefärbt und gehören zu einer Installation, die im Rahmen des Projekts "März - Monat der Frau" anläßlich einer Veranstaltung am  21.3. zum Welttag der Poesie unter dem Titel "Zapatos Rojos (Rote Schuhe) - eine Installation nach Elina Chauvet" aufgebaut wurde. Mit diesem Projekt soll auf häusliche Gewalt auch in Florenz hingewiesen werden. Im Jahre 2012 wurden 112 Fälle von häuslicher Gewalt in Florenz bekannt.


Rote Schuhe im Innenhof im Palazzo Medici Riccardi
Die Ausstellung soll bis 31.3. geöffnet bleiben, doch eine Frau, selbst mit roten Schuhen, war gerade dabei diese einzusammeln und in einer Plastiktüte zu verstauen.

Kontrast
Es gibt immer wieder Menschen, die sich engagieren. Vieles davon bekommt der Besucher von  Florenz nur am Rande mit.

Samstag, 23. März 2013

Piazza SS. Annunziata

Der Platz gilt für viele Florentiner als der Schönste von Florenz. Das Museum im Ospedale degli Innocenti wird umgebaut, daher die blauen Rampen.


Blick aufs Ospedale degli Innocenti
Habe mit der neuen Kamera ein 180 Grad Bild gemacht. Auf dem Platz das Reiterstandbild des Großherzog Ferdinand I. de' Medici. Giambologna bekam den Auftrag, doch erst sein Schüler Pietro Tacca stellte das Denkmal 1608 fertig.
Blick auf SS. Annunziata, davor das Reiterstandbild von Ferdinand I. de' Medici

Wohl die beste Position für ein Reiterstandbild mit Blick auf die Kuppel. An der Rückseite befindet sich eine Bronzetafel mit Bienen, die sich konzentrisch um die Königsbiene gruppieren.

Blick auf den Dom am Ende der Via dei Servi
Ferdinand I. gab sich das Motto “majestate tantum”, Majestät über viele. Alle Bienen richten sich nach der Königin aus und sind nur für sie da. Man kann die Anzahl der Bienen nur schwer zählen, da sie in konzentrischen Kreisen angeordnet sind. So entstand die Legende, dass es unmöglich sei, die Bienen auf einmal zu zählen. Florentiner Mütter bringen ihre manchmal nervenden Kinder hierher, um sie die Bienen zählen lassen. Wenn es den Kindern gelingt auf Anhieb alle zu zählen, dann würde man ihnen auch den geäußerten Wunsch erfüllen. Ein Scheitern war allerdings vorprogrammiert. Schade, ich verrate es: es sind einundneunzig Bienen.

Damit es alle wissen: es sind 91.