Dienstag, 20. November 2012

20.11.2012 - Torre di Arnolfo, Savonarola und Cosimo der Alte

Torre di Arnolfo, Savonarola und Cosimo der Alte

Sehr gut und die Florentiner sind doch richtige Spassvögel und stehen auf dem Arnolfo-Turm. Man freut sich über die vielen Besucher, aber ganz hoch darf man nicht.

Ankündigung der Öffnungszeiten auf einem Monitor im Palazzo Vecchio

Der 95 Meter hohe Turm des Rathauses von Florenz (Palazzo Vecchio) wurde am 24. Juni 2012, am Johannistag, eröffnet. Die Eintrittskarte kostet 6,50 Euro und 10 Euro für den Eintritt mit Zugang zu den Räumen des Palazzo Vecchio. Kinder unter 6 Jahren dürfen nicht rauf. Unter 18jährige dürfen nur in Begleitung von Erwachsenen aufsteigen. Ganze 30 Minuten darf man oben bleiben.

Im Sommer kommen bis zu 800 Besucher pro Tag hierher. Man muss sich anstellen und die Besucher werden in kleinen Gruppen durchgelassen. Der Löwe passt auf.

Der Löwe an der Treppe staunt über die vielen Besucher. Touristen sind neugierig.
Man muss 223 Stufen überwinden, aber das Treppenhaus ist breit genug, dass Herunterkommende und Aufsteigende sich nicht behindern.

Diese Treppen sind schon so manch Prominente hochmarschiert
Der alte Medici, Cosimo il Vecchio stieg hier schon hoch. Auch Savonarola hatte diese Stufen zu überwinden. Sicherlich knuffte man sie in den Rücken, damit sie schneller vorwärtsgehen, um schnell in die kleine Zelle im Turm zu kommen.

Gedenktafel im Treppenhaus

 "In diesem engen, vom Volk 'das kleine Hotel' genannten Raum, waren die wegen Verbrechens gegen den Staat Angeklagten Cosimo de' Medici (genannt Pater Patriae) vom 7. September bis zum 3. Oktober 1433 sowie Girolamo Savonarola ab der Nacht des 8. Aprils bis zum 23. Mai 1498 hier eingesperrt."


Der kleine Raum von Innen.

Der Raum ist wirklich sehr eng, mit kleinem Fenster und nicht sehr einladend. Wenn kein Winter ist, kann es vielleicht aushalten. An eine Flucht war nicht zu denken. Da brauchte man richtig tüchtige Helfer. Savonarola ging von hier aus zu seiner Hinrichtung. Wenn stelle sich die berühmten Bilder seiner Verbrennung auf dem Piazza della Signoria vor und kann sich seinen letzten Gang nachvollziehen. Von der kleinen Zelle aus bis hinunter auf das Holzgerüst. Offensichtlich berührten seine Füße die Erde nicht mehr.

Das war es dann und überall begegnet man den Spuren berühmter Männer.
Und dann hat man vom Turm aus einen einmaligen Blick auf den Dom und diese Bilder sind ein Muss für alle Amateure. Man kommt die komplette Breitseite Dom.

Blick vom Torre di Arnolfo auf den Dom Santa Maria del Fiore
Ganz hoch kommt man natürlich nicht. Davor steht die junge Aufsichtskraft. Was sollen die Touristen auch zwischen den beiden Glocken stehen. Matteo Renzi, der junge Bürgermeister von Florenz, ein Marketing-Spezialist, schafft immer wieder spektakulär Neues. So redet man von Florenz und von ihm. Clever. Ob der Turm darunter leidet, interessiert aber erst einmal nicht. Fest verzurrt, wird er mit starken Drahtseilen zusammen gehalten.

Längsverstrebungen halten den Turm zusammen
Aber das reicht noch nicht. Auch in die Breite gehen darf der Turm nicht gehen. Der Turm ist selten so leer. Wer Florenz im November besucht, kann auch einmal etwas Besonders ohne den großen Andrang von Touristen erleben.

Das müsste halten, denkt man.
Und zum Schluss noch einmal ein schönen Blick auf den schlammigen Arno. Die gelbe Farbe rührt von Ton und Lehm her, den der Arno aus den Bergen mit ins Tal bringt, vor allem nach den starken Regenfällen der letzten Tage in den Bergen.

Blick auf den Arno und die Trinità-Brücke

Florenz ist schön und immer eine Reise wert. Wer den Bürgermeister ärgern möchte, der braucht ihm nur diese schönen Bilder mit dem Kran vor den Uffizien zeigen. Die stehen dort schon ein paar Jährchen. Die Uffizien sollen erweitert werden.

Kran als Symbol eines dauernden Aufbruchs.
Aber lass uns versöhnlich sein zum Abschluss. Darum noch einmal einen Blick auf den Turm, das Wahrzeichen von Florenz, nun auf Augenhöhe und wieder etwas näher gerückt an die heutige Wirklichkeit.

Torre di Arnolfo aus der Nähe.

Bis zum ersten Zinnenkranz kommt man hoch, dann folgt die Plattform, wo die Glocken läuten. Da kommt man nicht mehr hin.

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